Über uns

Die jüngste Meisterwerkstatt in Aachen

2015 haben wir mit Ende 20 unsere Werkstatt in der Aachener Schildstraße eröffnet. Hier bauen und restaurieren, verkaufen und vermieten wir seitdem Streichinstrumente und deren Bögen.

In unserer Werkstatt sind alle willkommen, egal wie alt, egal ob Sie gerade erst anfangen oder schon Jahrzehnte dabei sind. Alle verdienen ein Instrument auf dem das Musizieren Freude macht!

Wir brennen für unser Handwerk. Es ist die Vielschichtigkeit, die uns so begeistert. Die Mischung aus Handwerk, Musik, Geschichte, Physik, Chemie und Kunst. Das Zusammenkommen von einer über 300 Jahre alten Tradition (von der wir auch heute im Bauprozess kaum abweichen) und moderner Technik (die bei der Analyse und Restaurierung von Streichinstrumenten zum Einsatz kommt). Wir lieben die reine Handarbeit mit den schönsten Materialien. Es braucht Zeit und Geduld, Können und Wissen. Wir lernen ständig dazu und ständig neue Menschen kennen, es wird nie langweilig.

Judith Marie Huppertz

Ich wurde in Aachen geboren und bin hier aufgewachsen. Musik, Handwerk und Kunst begleiten mich schon mein ganzes Leben. Und so fand ich schnell zu meiner Berufung.

Meine Ausbildung zur Geigenbauerin schloss ich als Jahrgangsbeste an der Internationalen Lutherie School in Antwerpen ab. Ergänzt habe ich meine Ausbildung durch eine Spezialisierungsjahr in dem ich mich auf die Restaurierung fokussiert habe.

Während eines Praktikums in der Restaurierungswerkstatt des Musikinstrumentenmuseums in Brüssel entdeckte ich meine Liebe für die Instrumente der flämischen Meister des 17. und 18. Jahrhunderts.

In den darauffolgenden Jahren arbeitete ich in renommierten Werkstätten in Belgien und Deutschland. Diese Jahre waren prägend. Ich lernte viel über die alten Meister, ihre Arbeitsweisen und stilistischen Ausdrucksformen und vertiefte meine Fähigkeiten in der umfangreichen Restaurierung hochkarätiger Streichinstrumente, während ich Zuhause immer an meinen Instrumenten und Ideen weiterarbeitete.

Großartige Instrumente fanden den Weg auf meine Werkbank. Darunter Geigen von Testore und Stradivari und ein Cello von Rogeri. Aber auch weniger bekannte Instrumente haben Eindruck hinterlassen: So z.B. ein namenloses Cello – vermutlich aus Venedig, wegen seiner vollendeten Schnecke, dem tiefgründigen Lack und seinem desolaten Zustand bei unserer ersten Begegnung.

Im belgischen Tongeren besuchte ich zwei Jahre einen abendlichen Bildhauerkurs. Die künstlerische Herangehensweise an das Material Holz schärfte mein Gefühl für die Struktur des Holzes, für Formen und Skulpturen.

2013 nahmen Chris und ich uns dann eine längere Auszeit. Wir besuchten Familie auf den Philippinen und Freunde in Thailand. In dieser Zeit wuchs unser Wunsch, unser eigenes Ding zu machen und in nicht allzu ferner Zukunft unsere eigene Werkstatt zu eröffnen.

Zurück in Deutschland fand ich schnell Arbeit in einer Kölner Werkstatt. Meinem Drang nach persönlicher Weiterentwicklung folgend begann ich neben dem Beruf, Musikwissenschaften und Informationsverarbeitung an der Universität zu Köln zu studieren.

Ende 2015 waren wir dann so weit und wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. Das haben wir nicht bereut!

2018 legte ich die Meisterprüfung in Mittenwald ab.

Seit 2019 bin ich Vorstandsmitglied im Arbeitskreis Junger Handwerksunternehmen in Aachen.

Christoph Verstraeten

Ich wurde in Belgien geboren und verbrachte einen Großteil meiner Kindheit auf den Philippinen. Ich war ständig von Musik umgeben und entdeckte schon früh mein eigenes musikalisches Talent.

In meiner Freizeit mache ich bis heute viel Musik. Am liebsten improvisiere ich in gemütlicher Runde mit Freunden.

Mit 18 – noch unsicher, was ich zukünftig tun wollte, beschloss ich nach China zu gehen, um Abstand und neue Eindrücke zu gewinnen. Ein halbes Jahr trainierte und meditierte ich an einer Kung-Fu Schule in Deng Feng, ganz in der Nähe des berühmten Shaolin Tempels.
Als ich ein halbes Jahr später aus China zurückkam, schrieb ich mich an der Internationalen Lutherie School in Antwerpen ein und begann meine Ausbildung zum Geigenbauer.

Ich ergänzte meine Ausbildung um ein Spezialisierungsjahr in dem ich mich auf die Restaurierung von Streichinstrumenten konzentrierte.

Meine Wanderjahre brachten mich in die unterschiedlichsten Werkstätten im In – und Ausland:

Eine Zeit lang konzentrierte ich mich ausschließlich auf die Restaurierung wertvoller Streichinstrumenten und das anspruchsvolle Thema der Expertise. Ich legte eine persönliche Datenbank mit Tausenden von Fotos an, die uns noch heute bei der Recherche hilft und die wir ständig um weitere Informationen und Bilder ergänzen.

Ich erlernte das Behaaren von Bögen im Stil der Pariser Bogenbauer und beschäftigte mich immer intensiver mit diesem wichtigen Partner der von mir gebauten Instrumente.
Was viele nicht wissen, ist, dass der Bogenbau ein ganz anderes Handwerk ist. Es ist nichts, was man als Geigenbauer in der Schule lernt. Es werden andere Werkzeuge und Techniken und andere Materialien verwendet.
Ich mag die scheinbare Einfachheit eines Bogens und finde den immensen Einfluss, den er auf die Klangfarbe und Spielbarkeit eines Instruments haben kann, faszinierend.

Erwähnenswert ist auch, dass ich eine Zeit lang in einer Werkstatt für Kontrabassbau gearbeitet habe. Bässe und ihre Bedürfnisse werden von vielen Geigenbauern vernachlässigt. Aufgrund ihrer Größe lassen sich nicht alle Arbeitsmethoden einfach eins zu eins übertragen, und so bin ich sehr froh, dass ich von jemandem lernen konnte, der kaum etwas anderes macht.

Als wir dann Ende 2015 unsere Werkstatt eröffneten, war ich froh, dass ich frei war, meinen Ideen zu folgen.

Wir sind nicht die ersten Geigenbauer in der Aachener Schildstraße!

Vor einiger Zeit bekamen wir eine nette Email von einer Autorin des Familienbuch-euregio, die uns darauf aufmerksam machte, dass es Anfang der 1930er Jahren schon einmal eine Geigenbauwerkstatt in der Schildstraße gegeben hat! Im Nachbarhaus. Was für ein Zufall!

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